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Senckenberg Görlitz

Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

April 2024


Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zählt zu den wichtigsten Forschungseinrichtungen rund um die biologische Vielfalt. Einer der elf Standorte in ganz Deutschland befindet sich mit einem Forschungsinstitut und dem Naturkundemuseum in Görlitz. Aktuell erstreckt sich die Einrichtung über sieben Standorte in der Görlitzer Innenstadt, darunter das Museum am Marienplatz sowie eine Bibliothek. Der in Entstehung befindliche Senckenberg-Campus auf der Bahnhofstraße mit neuen Forschungs-, Sammlungs- und Verwaltungsgebäuden, Laboren, Werkstätten, Seminar- und Praktikumsräumen, einem Tagungssaal und einer öffentlich zugänglichen Bibliothek auf über 8.000 m² wird voraussichtlich 2026 bezogen.

Die Senckenberg Gesellschaft ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

 

Anzahl der Mitarbeiter

Senckenberg Görlitz beschäftigt derzeit etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern, darunter 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Institut fungiert zudem als Ausbildungsstätte für Studierende des Studiengangs „Organismic and Molecular Biodiversity“ der Technischen Universität Dresden (TU Dresden).

 

Disziplinen vor Ort

Das Forschungsinstitut gliedert sich in die Abteilungen Allgemeine Zoologie, Bodenzoologie und Botanik, wobei jede Abteilung mehrere von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geleitete Forschungssektionen umfasst. Die Abteilungsleiterinnen und -leiter sind gleichzeitig Professoren an der TU Dresden.

Die Arbeitsschwerpunkte umfassen sowohl Grundlagenforschung als auch Themen, die praktische Relevanz haben, z.B. für den Naturschutz.

Die vier Forschungssektionen der Allgemeinen Zoologie befassen sich hauptsächlich mit afrikanischen Menschenaffen, Nacktschnecken, Insekten und Vulkanismus. In der Bodenzoologie liegt der Fokus auf der Erforschung verschiedener Bodentiergruppen und ihrer ökologischen Bedeutung. In der Botanik werden Fragen zur Verbreitung und Bestimmung von Pflanzen, Moosen und Flechten sowie pflanzenschädigenden Pilzen bearbeitet. Die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln erweitert maßgeblich die Forschungsfelder und beinhaltet eine intensive Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen weltweit.

Zur Forschungsinfrastruktur gehören insbesondere die wissenschaftlichen Sammlungen mit derzeit etwa 7,5 Millionen Objekten, modern ausgestattete Labore sowie eine öffentliche Fachbibliothek mit 156.000 Bestandseinheiten. Seit 1860 besteht am Görlitzer Marienplatz das renommierte Naturkundemuseum, das auf einer Fläche von 1.200 m² Dauerausstellungen und wechselnde Sonderausstellungen präsentiert. Die Schwerpunkte der Dauerausstellungen liegen auf der Natur der Oberlausitz, der Forschung am Museum, der Tierwelt des tropischen Regenwaldes und dem Lebendtierbereich mit einheimischen und exotischen Tieren.


Unternehmensphilosophie

Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) hat mit ihrer Wissenschaft, ihren Sammlungen und Museen eine herausragende Stellung in der deutschen und internationalen Biodiversitätsforschung. Die SGN erforscht die Geo- und die Biodiversität in all ihren Facetten als Teil des „Systems Erde“. Ziel der Forschung ist ein Systemverständnis, um eine nachhaltige Nutzung der Erde sicherstellen zu können. Die Museen in Frankfurt, Görlitz und Dresden spielen dabei eine besonders wichtige Rolle. Sie sind offene, außerschulische Lernorte und vermitteln unsere Erkenntnisse im Austausch sowohl mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft als auch der Gesellschaft.

Historie

Die Wurzeln des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz reichen bis ins Jahr 1811 zurück, als sich die “Ornithologische Gesellschaft zu Görlitz” gründete. Anfangs lag der Fokus auf Ornithologie, doch das Interessenspektrum der Mitglieder erweiterte sich rasch. 1823 änderte die Gesellschaft ihren Namen in “Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz”. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Naturkundemuseum 1953 in die Liste der Museen des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR aufgenommen und erhielt den Status eines staatlichen Forschungsmuseums. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Museum im Februar 1991 zum Landesmuseum des Freistaates Sachsen und ist seit dem 1. Januar 2009 ein Institut der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Teil der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL).


Engagement

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sowohl in der akademischen Lehre an deutschen als auch mongolischen Hochschulen aktiv. So werden seitens des Instituts wesentliche Teile der Lehre in den gemeinsamen MSc-Programmen „Organismic and Molecular Biodiversity“ sowie „Exosystem Services“ verantwortet. Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gibt es die „Senckenberg Nature Scouts“ sowie die deutsch-polnische Kinderakademie.

Enge Kooperationen bestehen mit der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz. Des Weiteren engagiert sich Senckenberg für Görlitz im Verein Hi!Lusatia, der in Zusammenarbeit mit anderen örtlichen Forschungseinrichtungen tätig ist.


Warum Görlitz

Dank seiner reichen Vielfalt an Gebäuden aus den Epochen der Gotik, Renaissance, des Barocks und der Gründerzeit wird Görlitz oft als eine der schönsten Städte Deutschlands bezeichnet. Die Stadt liegt im Herzen des Dreiländerecks Deutschland-Polen-Tschechien und ist von atemberaubenden Landschaften wie dem UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie den angrenzenden Gebirgen umgeben. Die drei Metropolen Breslau, Dresden und Liberec liegen in unmittelbarer Nähe.

Die hohe Dichte an verschiedenen Forschungseinrichtungen ermöglicht einen interessanten Austausch auf kurzen Wegen. Auch in puncto Kultur hat Görlitz einiges zu bieten, mit Theatern, Kinos und einer Fülle an Festivals.

 

© Senckenberg Görlitz
© Senckenberg Görlitz
© Senckenberg Görlitz
Neuer Campus

www.senckenberg.de

 

Steckbrief

Forschungszweig

Bodenzoologie, Botanik, Zoologie, Geologie

In Görlitz seit

1811

Anzahl der Mitarbeiter

ca. 100

Standort

Am Museum 1
02826 Görlitz