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3 Fragen an Laure Teillet, Kulturmanagerin

Die Französin hat sich während des Studiums in Görlitz verliebt und prägt nun schon seit 14 Jahren Kulturveranstaltungen in der Europastadt.

Wie lebendig ist das Kulturleben?

1. Was macht das Kulturangebot in Görlitz aus Deiner Sicht aus?

Auf jeden Fall ist es sehr lebendig! Es gibt die vielen jährlichen Großveranstaltungen wie zum Beispiel Via Thea, Altstadtfest, Jazztage und Christkindelmarkt - um nur einige Beispiele zu nennen. Und zusätzlich dazu noch die regelmäßigen Veranstaltungen in den Kinos, Museen, großen und kleineren Veranstaltungs-/Konzertorten, im Tierpark usw. Das ist ganz schön viel für eine vergleichsweise kleine Stadt. Aber für mich gehören zum Begriff "Kultur" noch weitere Veranstaltungen wie Philosophietreffen, Sprach-, Integrations- und Neubürgerstammtische. Eigentlich findet doch überall, wo Menschen aufeinandertreffen ein Kulturaustausch statt. Man darf auch nicht vergessen, dass wir direkt an der Grenze zu Zgorzelec leben. Und dort gibt es natürlich noch weitere Kulturangebote, die oftmals auch nicht an Sprachbarrieren gebunden sind. Also, hier ist ganz schön viel los!

2. Du organisierst unter anderem die Jazztage. Warum soll man diese besuchen?

Die Jazztage begleiten mein Leben, seitdem ich in Görlitz wohne. Der Verein Kulturzuschlag e.V. hatte damals bei den "KuMas", den Studenten im Studiengang "Kultur und Management" an der Hochschule Görlitz, nach Helfern gesucht. Nach einigen Jahren als Helferin wurde ich dann fester Bestandteil des Organisationsteams.

Jazz ist nicht gleich Jazz! Unser Festival bietet jährlich seit bereits 25 Jahren eine Vielfalt an Couleur des Jazz an gewöhnlichen aber auch außergewöhnlichen Konzertorten, z.B. in alten Industriegebäuden oder dieses Jahr im Lichthof des Landgerichts. Ein tolles Haus! Alle Orte kann ich gar nicht aufzählen, da wir schon seit 2007 ein bis drei solcher "unerhörten Orte" im Programm der Jazztage haben. Jeder Besucher hat damit also die Chance Orte zu besuchen, welche normalerweise nicht öffentlich sind. Damit kann er die Stadt natürlich auch immer wieder anders erleben und neu entdecken. Unsere Zuschauer und auch die teilnehmenden Musiker betonen zudem oft, dass die Stimmung beim Festival besonders familiär ist, und dass sie aufgrund der räumlichen Nähe viel intensiver miteinander agieren können. Das freut mich natürlich ganz besonders.

3. Dein Tipp für Görlitz-Besucher?

Eine Stadtführung auf französisch oder spanisch mit mir :-) (lach).

Im Ernst: eine geführte Tour ist natürlich schon ein sehr guter Einstieg, die Stadt kennenzulernen. Görlitz hat einfach so viele Geschichte(n) und Architektur zu bieten – davon kann man sich schnell begeistern lassen. Gäste sollten auch unbedingt etwas essen oder trinken gehen und mit dem Wirt oder anderen Gästen ins Gespräch kommen. Vielleicht hat der eine ja bei einem in Görlitz gedrehten Film mitgespielt? Oder gibt einen Insidertipp für ein "verstecktes" Konzert an dem Abend in der Stadt?

Unbedingt sollte man sich auch nicht nur mit der Altstadt beschäftigen, sondern einfach auch mal durch die anderen Stadtviertel laufen oder mit dem Rad die Umgebung erkunden.  Auf jeden Fall können Besucher problemlos hier einige Tage mit vollem Programm verbringen und immer noch etwas vorhaben.