zurück zur Übersicht

Kommunale Wärmeplanung

Zuletzt aktualisiert: 05.08.2025

Das Vorhaben wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI). Da Görlitz im Lausitzer Kohlerevier liegt, erhält die Stadt eine Förderung in Höhe von 100 Prozent.

 

Ziel der kommunalen Wärmeplanung

Die kommunale Wärmeplanung soll auf lokaler Ebene Lösungen und Maßnahmen entwickeln und so eine Wärmewendestrategie für das gesamte Stadtgebiet sowie geeignete Maßnahmen erstellen.

Diese Erkenntnisse sind wertvoll für die Stadt Görlitz, Netzbetreiber und Energieversorger zur Anpassung der Energie- und Versorgungsinfrastruktur. Eigentümerinnen und Eigentümer von Gebäuden erhalten Orientierungshilfe für den Einbau nachhaltiger Wärmeanlagen.

Ziel der Wärmeplanung ist es, den für Görlitz besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln.

Die Lösungen und Maßnahmen sind technologieoffen und nicht verpflichtend.

 

In vier Schritten zur Kommunalen Wärmeplanung

Die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung lässt sich in einen vierstufigen strategischen Prozess gliedern:

1. Eignungsprüfung und Bestandsanalyse

  • Untersuchungsgebiete festlegen
  • erste Einschätzung zu Teilgebieten von netzgebundener oder dezentraler Wärmeversorgung
  • Aufbereitung und ggf. Erhebung von Daten zu Energieverbrauch, Wärmebedarf und bestehenden Wärmeversorgungstechnologien der Gebäude/Quartiere

2. Potenzialanalyse

  • Untersuchung lokal geeigneter erneuerbarer Wärmequellen, wie Solarthermie, Umweltwärme (Boden, Wasser, Luft) und nutzbare Abwärme
  • Fokus auf Gebäudesanierung zur Verringerung des Wärmebedarfs

3. Szenarienentwicklung

  • Zusammenführung der Ergebnisse aus Bestands- und Potenzialanalyse
  • Ermittlung zukünftiger Wärmebedarfe des Gebäudebestands und mögliche klimaneutrale Wärmeversorgungstechnologien

4. Maßnahmenkatalog

  • Definition von Maßnahmen zur schrittweisen Erreichung des Zielszenarios und Dekarbonisierung der Wärmeversorgung
     

 

Wir sind gestartet!

Die kommunale Wärmeplanung der Stadt Görlitz hat begonnen: Die Stadtwerke Görlitz, die im Februar 2025 mit dieser Aufgabe betraut wurden, sind gemeinsam mit dem Unterauftragnehmer greenventory GmbH in die Datenerhebung und Bestandsanalyse gestartet. Die Erarbeitung erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt Görlitz. Mit der Kombination aus Wissen zu lokalen und strukturellen Besonderheiten sowie einem bestehenden Netzwerk in der lokalen Akteurslandschaft der Stadtwerke Görlitz und der Expertise und Erfahrung aus über 100 kommunalen Wärmeplanungen des Unternehmens greenventory hat die Stadt starke Partner an ihrer Seite, um die zukünftige Wärmeversorgung von Görlitz zu planen.

 

Für das Gelingen des Projektes ist die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Politik, der Industrie, Gewerbetreibenden, Handels- und Dienstleistungsunternehmen, der Wohnungswirtschaft sowie weiterer Institutionen, Behörden und Träger öffentlicher Belange entscheidend. Die Stadt Görlitz wird daher im Projektverlauf zum konstruktiven Austausch über das zukünftige Heizen einladen. Über den genauen Zeitpunkt und Ablauf der einzelnen Informationsveranstaltungen wird die Stadtverwaltung rechtzeitig informieren.

Zwischenergebnisse werden auf dieser Webseite bereitgestellt, sobald diese zur Veröffentlichung vorliegen.

 

Zwischenergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse

Bestandsanalyse

Im Rahmen der Bestandsanalyse fand eine systematische und qualifizierte Erhebung des aktuellen Wärmebedarfs und der daraus resultierenden Treibhausgasemissionen, eine Recherche von Gebäudetypen und Baualtersklassen sowie eine Abbildung der aktuellen Wärmeversorgungsstruktur der Wohn- und Nichtwohngebäude statt. Für die Bestandsanalyse wurden zahlreiche Datenquellen aufbereitet und in einem digitalen Zwilling integriert. Ein digitaler Zwilling ist ein virtuelles Abbild der Stadt (ähnlich wie eine Stadtkarte), in welchem sich Dinge wie Energiebedarf oder Wärmebedarfsverteilung darstellen lassen. In den Zwischenergebnissen sehen Sie Ausschnitte des digitalen Zwillings. Die erzeugte Datenbasis wurde zur Analyse des Bestands genutzt. Das Untersuchungsgebiet ist das gesamte Gebiet der Stadt Görlitz.

Potenzialanalyse

Zur Identifizierung der technischen Potenziale wurde eine umfassende Flächenanalyse durchgeführt, bei der sowohl übergeordnete Ausschlusskriterien als auch Eignungskriterien berücksichtigt wurden. Diese Methode ermöglicht für das gesamte Projektgebiet eine robuste, quantitative und räumlich spezifische Bewertung aller relevanten erneuerbaren Energieressourcen. Die tatsächliche Nutzbarkeit der erhobenen technischen Potenziale hängt von weiteren Faktoren ab, wie der Wirtschaftlichkeit, Eigentumsverhältnissen und eventuellen Restriktionen. Dies wird nach Abschluss der Erstellung dieses Wärmeplans Teil von vertiefenden Untersuchungen sein.

Hier können Sie eine Zusammenfassung der Zwischenergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse herunterladen: Download

Foto von der Peterskirche aus mit Blick über die Görlitzer Altstadt in Richtung Landeskrone

Eckdaten

Projektbeginn: 04.02.2025

voraussichtliches Projektende: 28.02.2026

Zur Umsetzung hat die Stadt Görlitz eine hundertprozentige Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten.

Förderkennzeichen: 67K29267

Webseite des Fördermittelgebers: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie

Bei Fragen zum Vorhaben wenden Sie sich bitte an: stadtentwicklung@goerlitz.de 

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. lhre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei.
Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.