Rathaus
1369 zum ersten Mal erwähnt, ist es seitdem Ort der städtischen Verwaltung, Macht und Gerichtsbarkeit. Seine heutige Gestalt ist Ergebnis mehrerer Umbauphasen. An der 1537/38 durch Wendel Roskopf d. Ä. angebrachten Verkündkanzel befindet sich seit 1591 das Standbild der Justitia ohne Augenbinde als Zeichen der freien Gerichtsbarkeit des Rates.
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Das Wappenrelief des Königs Matthias von Ungarn und Böhmen weist auf die Landeszugehörigkeit der Oberlausitz hin. Die Uhr am Rathausturm mit zwei Zifferblättern stammt aus dem Jahr 1524. Sie wurde von Bartholomäus Scultetus 1584 zu einer zwölfstündigen Uhr verändert sowie mit der darüber befindlichen Mondphasenuhr verbunden. Die prachtvolle Innenausstattung des Rathauses geht in die Renaissancezeit zurück. Der Erweiterungsbau im Stil der Neorenaissance wurde 1903 fertiggestellt und mit den Wappen der Sechsstädte geschmückt.
Den Turm erkunden Besucher mit einer rund einstündigen Führung, denn es gibt viel zu erfahren in dem 1378 erstmals erwähnten Turm: vom Pranger über dem Scharfrichter bis zur Mondphasenuhr und dem Turmwächteralltag. Nach 191 Stufen hat man aus rund 60 m Höhe einen fantastischen freien Rundblick.
Adresse: Untermarkt 6-8, 02826 Görlitz
Informationen und Öffnungszeiten: TURMTOUR
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Schönhof
Der Schönhof fällt auch im beeindruckenden Architekturensemble der historischen Altstadt auf. Es ist das älteste bürgerliche Renaissancehaus Deutschlands.
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Der bis ins 20. Jahrhundert tätige Brauhof war eines der vornehmsten Gebäude der Stadt, in dem zahlreiche Landesherren übernachteten. Aus mehreren Hauseinheiten zusammengewachsen, wurde der Bau nach dem großen Stadtbrand 1525 durch den Stadtwerkmeister Wendel Roskopf unter Einbeziehung des Vorgängerbaus ab 1526 wieder errichtet. Nach einer umfassenden Sanierung eröffnete hier am 13. Mai 2006 das Schlesische Museum seine ständige Ausstellung. Nebenkunstvoll bemalten Decken und vielen bemerkenswerten Details gibt es hier Schätze der schlesischen Kultur und Geschichte zu entdecken.
Adresse: Brüderstraße 8, 02826 Görlitz
Weitere Informationen:
Schlesisches-Museum
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Stadthalle
Geplant und gebaut wurde die Stadthalle vor allem für die Schlesischen Musikfeste, die erstmals 1876 im damaligen Hirschberg und ab 1878 bis 1942 in Görlitz stattfanden. Mit dem Bau wurde 1906 nach Plänen des Architekten Bernhard Sehring begonnen, im Oktober 1910 konnte das im Jugendstil erbaute Haus eingeweiht werden.
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Der Saalbau besitzt große Korbbogenfenster und einen flach gegiebelten Eingangsbereich mit Vestibül.
An der Rückwand des Saales oberhalb der Bühnenstufen befindet sich die Sauerorgel, die den Namen des Erbauers trägt. Die Konzertorgel verfügt über 72 klingende Stimmen sowie vier Manuale und Pedale. Die Orgel gilt als die einzige original erhaltene Konzertorgel mit spätromantischer Klangfarbe.
In den langseitigen zweigeschossigen Trakten befinden sich die Garderoben und die seitlichen Eingänge für das Parkett und den Rang. Der zum Garten gerichtete rückwärtige Teil nimmt Gaststätte und Bankettsaal auf. Putten und Vasen in Kunststeinguss besetzen im Takt der Fassadengliederungen die Traufzonen der verschiedenen Ebenen des reichgegliederten Baukörpers.
Konzipiert wurde die Stadthalle für 2000 Besucher und für Chöre, Orchester und Orgel bis zu einer tausendköpfigen Besetzung. Neben dem Konzerthaus von 1876 und dem Wilhelmtheater von 1889 war dies das dritte Gebäude für anspruchsvolle musikalische Großveranstaltungen.
1996 wurde die Tradition der Schlesischen Musikfeste wieder aufgenommen und bis zur Schließung der Stadthalle 2005 alle zwei Jahre fortgeführt.
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Untermarkt 22 und Flüsterbogen
Am Untermarkt wohnten in direkter Nähe zum Rathaus einst die reichsten Kaufherren der Stadt. Das Haus Nr. 22 hat ein ganz besonderes Rundbogenportal aus spätgotischer Zeit. Hier ist jedoch nicht die Optik entscheidend, sondern seine akustische Eigenart: Man kann hier von der einen Seite etwas hineinflüstern, das dann auf der anderen Seite gut zu verstehen ist. Deswegen wird er auch "der Flüsterbogen" genannt.
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Das Haus selbst hat eine lange Geschichte und reicht bis zur Rosengasse durch. Erdgeschoss und Portal wurden vor 1516 erbaut. Hier wohnte z. B. zur Zeit der Hussitenkriege der damals viel genannte Peter Bartholomäus, dann ein gewisser Dittrich Cranleit, von dem es heißt, er habe 1455 einen Geburtsbrief vorgelegt und Bürgerrecht genommen. Spätere Bewohner waren Verwandte des bekannten Görlitzers Georg Emmerich, so u.a. 1516 dessen Schwiegersohn Adolar Ottera und ab 1549 Heinrich Pflüger, von dem ein richterliches Tagebuch vorhanden ist. 1583 wohnte hier Bürgermeister Valentin Ritter und um 1720 der Stadtrichter Gerlach.
Adresse: Untermarkt 22, 02826 Görlitz
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Ratsapotheke
Es ist eines der auffälligsten Häuser am Untermarkt. Neben seiner prächtig farbigen Fassade stechen an dem Renaissancebau insbesondere die zwei Sonnenuhren ins Auge. Diese stammen von Bartholomäus Scultetus. Die linke Uhr zeigt Stunden an, die rechte Planetenstunden.
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Das auch im Innern reich ausgestattete Bürgerhaus, das am Ausgang des wichtigsten Platzes der Stadt zur Peterstraße liegt, wurde ab 1558 im Stil der Renaissance überformt. Aus dieser Zeit stammt die jetzige Fassadengestaltung. Auf der Peterstraße haben sich für Görlitz typische Renaissancegiebel erhalten. Die mehrfach veränderten beiden Sonnenuhren von Zacharias Scultetus waren vermutlich bereits 1550 angebracht worden. Der ursprüngliche Standort der Apotheke des Rates war bis 1771 in der Apothekergasse hinter dem Rathaus.
Adresse: Untermarkt 24, 02826 Görlitz
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Die Waage
Die Waage ist eines der wichtigsten Gebäude der "Zeile" und diente ursprünglich dem Wägen der eingeführten und zu verzollenden Waren. Sie wurde im Jahre 1600 über einem spätgotischen Erdgeschoss von Stadtbaumeister Jonas Roskopf errichtet, der sein eigenes Porträt mit Zirkel sowie das des Maurermeisters Elias Ebermann mit Kelle und des Waagemeisters Andreas Alert mit einem Gewicht als Konsolkopf verewigte.
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Bis 1823 war das Akziseamt darin untergebracht. Der 1830 gegründete Gewerbeverein hatte bis zum Bau des Humboldthauses hier sein Domizil.
Adresse: Untermarkt 14, 02826 Görlitz
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Biblisches Haus
Die Neißstraße führt vom Untermarkt steil hinab zum Neißeufer. Hier führte schon die alte Handelsstraße VIA REGIA entlang. Kein Wunder, dass diese Straße zahlreiche prächtige Bauten hat. Besonders sticht das Biblische Haus hervor. Es wurde um 1570 für einen Waidhändler umgebaut. An der Fassade prangt ein einzigartiger Fassadenschmuck mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament.
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Das Sitznischenportal hebt sich durch die flankierenden Säulen von anderen Görlitzer Portalen dieses Typs ab. Der ehemals vorhandene Giebel fiel 1726 einem Stadtbrand zum Opfer. An der hofseitigen Fassade haben sich Reste einer Sgraffitogestaltung erhalten.
Im Inneren weist das Biblische Haus typische Hallenhausstrukturen auf, von besonderer Schönheit ist die schmale Zentralhalle. Im ersten Zwischengeschoss befindet sich ein prächtiger Renaissancesaal mit einer bemalten Holzbalkendecke. Von einem Vorgängerbau stammt ein ungewöhnlicher, fast quadratischer Gewölberaum im Erdgeschoss. Dessen vier Kreuzgewölbe stützen sich in der Mitte auf einen aus Granit gefertigten Pfeiler mit achteckigem Grundriss.
Der Bildhauer Hans Kramer d. J. gestaltete den plastischen Fassadenschmuck mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Oben: Verkündigung des Engels an Maria, Geburt Christi, die Jordantaufe, das letzte Abendmahl, Kreuzigung Christi. Unten: Erschaffung Evas, der Sündenfall, Abrahams Opfer, Moses empfängt die Gebote, die Errichtung der ehernen Schlange.
Adresse: Neißstraße 29, 02826 Görlitz
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Altstadtbrücke
Bereits seit 1298 gab es hier eine Brücke. Ursprünglich aus Holz, musste sie wegen Belastungen durch die Handelskarawanen, Feuerbrünste, Hochwasser und Kriegseinwirkungen immer wieder erneuert werden.
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1906/1907 entstand eine Steinbrücke. Dazu wurden das alte Jacob-Böhme-Haus, eine Tuchfabrik und die Heilig-Geist-Kirche niedergerissen. Am 7. Mai 1945 sprengten Soldaten der Wehrmacht die Brücke. Fast ein halbes Jahrhundert blieb der Fluss an dieser Stelle ohne Überquerung. Am 20. Oktober 2004 wurde die heutige Altstadtbrücke offiziell eröffnet. Seitdem verbindet die Fußgängerbrücke an historischer Stelle die beiden Teile der Europastadt Görlitz/Zgorzelec wieder miteinander und steht symbolisch für das Zusammenwachsen beider Städte.
Adresse:
Hotherstraße/Uferstraße, 02826 Görlitz
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Jugendstilkaufhaus
Es gilt als das schönste Kaufhaus Deutschlands und ist seit Wes Andersons Hollywood-Film "The Grand Budapest Hotel" bekannter denn je. Für den Kultregisseur diente das Kaufhaus als fast unverbaute Filmkulisse.
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Die Fassade des Jugendstilbaus wurde nach dem Vorbild des Berliner Kaufhauses Wertheim am Leipziger Platz gestaltet. Besonders beeindruckend sind der Lichthof und die emporenartig angeordneten Verkaufsbereiche. Seit seinem Bau 1912/13 war das Haus durchgängig ein Kaufhaus.
Es soll nach einer grundlegenden Sanierung und einer Erweiterung dem Publikum in naher Zukunft wieder in der vollen Pracht der frühen Jahre als Erlebniskaufhaus zur Verfügung stehen.
Achtung: Das Kaufhaus kann aufgrund der Sanierungsarbeiten nur eingeschränkt besichtigt werden.
Bitte beachten Sie die Aushänge am Schaufenster und im Projektbüro.
Führungen sind auf Anfrage möglich.
Adresse: An der Frauenkirche 5-7, 02826 Görlitz
Telefon: +49 3581 7640545
Weiterführende Informationen rund um das Kaufhaus (inkl. Vermietung, Arbeitsmöglichkeiten und Wiedereröffnung): Webseite
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Landskron BRAU-MANUFAKTUR
Hinter den denkmalgeschützten Backsteinmauern der 1869 gegründeten Landskron Brauerei am reizvollen Neißeufer wird noch immer nach traditionell handwerklichem Verfahren und mit offener, handgeführter Gärung gebraut. Dabei lagert das gute Landskron Bier unterirdisch in 12 m tiefen Gewölbekellern viel länger als üblich, um zwischen 6 und 12 Wochen je nach Biersorte zu reifen. Unterschiedliche Touren führen Besucher in die Braukunst ein und werden mit einer zünftigen Verkostung abgerundet.
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Straßburg-Passage
Mit einem Textilwarengeschäft in der Berliner Straße 7 begann die Entwicklung der Firma Otto Straßburg. Nach und nach wurde das Geschäft vergrößert bis die Passage 1907 fertig gestellt wurde. 1927 kam die verglaster Überdachung hinzu. Die 115m lange Jugendstil-Passage mit vielen Geschäften verbindet die Berliner Straße mit dem Wilhelmsplatz.
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Bahnhof
Mit dem Anschluss von Görlitz an das sächsische und preußische Eisenbahnnetz 1847 und dem Bau des 475 m langen Neißeviaduktes entstand zunächst ein kleiner Bahnhof. Der angewachsene Schienenverkehr und der Ausbau von Görlitz als Verkehrsknotenpunkt machten zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Bahnhofsneubau notwendig. Der Jugendstil-Bahnhof mit der großen Empfangshalle (vollendet 1917) scheint heute wie aus einer anderen Zeit.
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Adresse: Bahnhofstraße 76, 02826 Görlitz
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Finstertor und Scharfrichterhaus
Das Finstertor ist das einzige erhaltene Stadttor der ursprünglich dicht bevölkerten Nikolaivorstadt. Zwischen den Durchgängen konnte ein Fallgatter herabgelassen werden. Bereits 1455 wurde es als "Tor bei dem Totenwächter" erwähnt. Das angrenzende Fachwerkhaus im fränkischen Stil diente spätestens seit 1571 als Wohnung des Scharfrichters. Dieser hatte sich wegen seines unehrenhaften Berufes vor den Toren der Stadt anzusiedeln.
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Die Jahreszahl 1666 und die Inschrift "L.S.B." verweisen auf den Görlitzer Scharfrichter Lorenz Straßburger. Das Erdgeschoss wurde in jüngerer Zeit massiv erneuert.
Heute Sitz der Jugendbauhütte, einer Einrichtung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, in der Jugendliche ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege absolvieren können.
Adresse: Finstertorstraße 8a, 02828 Görlitz
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Meridianstein
Der Meridianstein – eine steinerne Erdkugel – unweit der Stadthalle informiert über eine weitere Besonderheit der Stadt – hier wird die mitteleuropäische Zeit bestimmt, denn der 15. Meridian (östliche Länge) verläuft mitten durch Görlitz. Görlitz ist die einzige Stadt Deutschlands, die exakt auf dem 15. Längengrad östlich von Greenwich liegt. Deshalb ticken die Uhren hier am genauesten!
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Viadukt
Als einer der ersten großen deutschen Eisenbahnviadukte schwingt sich vom Obermühlenberg weit hinüber der 35 m hohe Neiße Viadukt mit seinen 30 Rundbögen und einer Länge von 475 Metern. Er ist von Görlitz aus der Schienenverkehrsweg in Richtung Polen.
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Den Riesenkörper von rötlichem Granit krönt das Geländer von weißem Sandstein und verleiht dem massenhaften und schweren Bogenbau eine überaus angenehme, anmutige Leichtigkeit. Das Granit wurde aus dem Limasberg (Liebsteiner Berg, Königshainer Berge bei Görlitz) gebrochen, mit Pferdefuhrwerken heran gefahren und nach Schablonen die Blöcke am Ufer behauen. Die Arbeiten zogen sich über drei Jahre, vom Juli 1844 bis zum August 1847 hin. In Auftrag gegeben von der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft, errichtet von Maurermeister Gustav Kießler, kostete das Bauwerk am Ende insgesamt 640.668 Taler, 266 Silbergroschen und 3 Pfennige.
Der 2. Weltkrieg hinterließ auch hier seine Spuren an dem Bauwerk. In den Tagen vor dem 8. Mai 1945 sprengten Angehörige der Waffen - SS die höchsten Bögen des Viadukt heraus. Auf Grund von Reparationsleistungen wurde die Elektrifizierung abgebaut. Um 1950 arbeiteten polnische Bauarbeiter an der Beseitigung der Explosionsschäden und 1957 überquerte der erste grenzüberschreitende Zug den Viadukt.
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Waidhaus oder Renthaus
Die Geschichte des Grundstückes reicht bis in die Zeit vor der eigentlichen Anlage der Stadt zurück. Es war ursprünglich ein zur Burg des Landesherrn gehöriger Freihof böhmischer Dienstmannen. 1426 wurde hier "Eberhards Turm" niedergelegt. Im späten 14. Jahrhundert als Brauhof erwähnt, dann mehrere Jahrzehnte Schule, wurde das Gebäude auch als Wohnung für Bürgermeister und Richter genutzt. 1529 wurde es für den städtischen Waidstapel eingerichtet.
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Ambrosius Fritsch hatte hier 1565 die erste Druckerei von Görlitz untergebracht. Ab 1728 wurde das königliche Zinsgetreide eingelagert.
Adresse: Bei der Peterskirche 8, 02826 Görlitz
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Vogtshof
Bereits vor der Entstehung der Stadt befand sich hier die Burg des Landesherrn zum Schutz des Neißeüberganges an der via regia. Seit dem 13. Jahrhundert waren im "Foteshof" die Wohnung des obersten landesherrlichen Beamten und der Sitz des Amtshauptmannes. Er ist das älteste politische Zentrum der Stadt.
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Zwischen 1826 und 1830 wurde der Vogtshof durch den preußischen Staat zur Garnisonskaserne und Strafanstalt umgebaut. Nach 1945 diente er verschiedenen Zwecken, 1975 zogen hier ein Studentenwohnheim und Teile des Ratsarchivs ein.
Adresse: Bei der Peterskirche 6-7, 02826 Görlitz
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Scultetus-Sternwarte
Die astronomischen Traditionen von Görlitz reichen bis in die Renaissance zurück. Hiervon zeugen die Uhren am Untermarkt, das Wohnhaus von Bartholomäus Scultetus in der Peterstraße und vor allem das Gymnasium Augustum auf dem Klosterplatz. In dem dortigen Turm befand sich seit 1856 eine Sternwarte. Sie wurde 1971 nach Görlitz-Biesnitz, unweit der Landeskrone, verlegt. Hier entstand in den Jahren von 1967 bis 1989 ein Observatorium mit Planetarium, das das einzige Niederschlesiens ist und zu den größten Sachsens zählt.
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Die Scultetus-Sternwarte Görlitz verfügt in zwei Beobachtungskuppeln und Häusern über eine umfangreiche Beobachtungstechnik, das imposanteste Gerät ist ein 40cm-Spiegelteleskop mit zwei Meter Länge. Herzstück der Einrichtung ist das Planetarium, unter dessen 8m-Kuppel über 80 Personen Platz finden. Die Besucher sind immer von der Brillanz des künstlichen Sternhimmels fasziniert. Gerade kleinere Gruppen erleben eine stimmungsvolle, individuelle Atmosphäre. Während der Vorführung kann der Besucher den Vortragenden direkt ansprechen und so leichtverständlich Wissenswertes über Sonne, Mond, Planeten und Sternbilder erfahren, unabhängig von der Witterung. Selbstverständlich werden Besucher auch über die astronomischen Sehenswürdigkeiten der Stadt informiert, von den Uhren bis zum Meridianstein.
Adresse: An der Sternwarte 1, 02827 Görlitz
Kontakt: Goerlitzer Sternfreunde e. V.
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Jägerkaserne
Diese Kaserne befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen, hügeligen "Hälterberge". Um Baufreiheit für die Ausdehnung der Stadt zu schaffen, wurden Ende der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts die mittelalterlichen Stadtbefestigungen größtenteils abgetragen. Das preußische Kriegsministerium rügte "die Beeinträchtigung, ... welche die Verteidigungsfähigkeit durch das eigenmächtig ausgeführte Niederreißen der Mauern und Ausfüllen der Gräben vom Frauentore bis längs des Grünen Grabens erlitten hat". Der Magistrat erhielt die strenge Auflage, eine besonders massive und verteidigungsfähige Kaserne für 600 Mann zu errichten.
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Auf dem Helterberg, einer Erhebung an der nordwestlichen Altstadtgrenze, entstand 1854-1858 der Kasernenbau für das 5. Jägerbataillon (ursprünglich 1. Schützenabteilung). Tatsächlich wirkte der 1858 vollendete Bau mit wuchtigen Fassaden aus Bruchstein und Ziegeln wie eine Festung. Das dreiflüglige, in seiner Hauptfront über 100 Meter lange Gebäude ist im Grundriss mit einem massiven römischen Castrum vergleichbar. Durch unregelmäßig versetztes Mauerwerk sowie quadratische Eck- und Flankentürme erhielt die Kaserne eine wehrhafte und aggressiv-beherrschende Wirkung im nördlichen Stadtbild.
Vom Einzug am 30. April 1859 bis zum Kriegsende 1945 nutzten die Garnisonstruppen das Bauwerk. Der sowjetischen Besatzungsmacht diente es für kurze Zeit als Internierungslager, danach – angesichts der Wohnungsnot – fast 50 Jahre als Wohnkomplex, anfangs überwiegend für Heimatvertriebene. Nach 1990 begann durch die Stadtverwaltung die denkmalpflegerische Sanierung und Umgestaltung zu modernen Bürokomplexen. Unter Beibehaltung des Namens "Jägerkaserne" beherbergt die Kaserne heute als zweites Rathaus die technischen Dienste. Von 2008 bis 2013 war das Verwaltungsgebäude Jägerkaserne Sitz des neuen Landkreises Görlitz.
Adresse: Hugo-Keller-Straße 14, 02826 Görlitz
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