Stadthalle Görlitz

Ein herausragendes Denkmal
und neue Entwicklungsmöglichkeiten für Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Tourismus.


Bild: Pawel Sosnowski

Historie

Mit dem Bau der Stadthalle Görlitz und ihrer Eröffnung im Jahr 1910 entstand an der Neiße ein Konzerthaus, das bis heute zwischen Dresden und Breslau seinesgleichen sucht. Errichtet für die Schlesischen Musikfeste, unterstrich das Projekt von Beginn an die Ambitionen der Görlitzer Stadtgesellschaft, Zentrum einer prosperierenden Region im geografischen Herzen Europas zu sein. Schon damals setzte das Gebäude nicht nur akustische Maßstäbe. Imposante und glamouröse Konzerte, die in der Stadthalle Görlitz erlebt werden konnten, machen diesen Ort zu einem einzigartigen Konzert- und Veranstaltungshaus. Geschichtsträchtige Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts bilden europäische Zeitgeschichte ab und nehmen die heute Verantwortlichen in die Pflicht. Die Stadthalle ist ein Teil des kulturellen Gedächtnisses der Stadt. Ihr kommt deshalb eine besondere gesellschaftliche Bedeutung zu. 

Sanierung 

Im Jahr 2004 musste die Halle in Folge von wirtschaftlichen und baulichen Unwäg­barkeiten geschlossen werden. 2012 wurde ein erster Versuch unternommen, die Halle zu renovieren und wieder zu eröffnen. Unter Abwägung finanzieller und zeitlicher Aspekte wurde das Vorhaben jedoch gestoppt. 

Im Zuge dringlicher Baumaßnahmen wurden bereits drei Bauabschnitte zur Sicherung des Baus zwischen 2015 und 2019 mit einem Gesamtvolumen von 4,3 Millionen Euro umgesetzt. Es wurden unter anderem wichtige Sanierungsarbeiten an Dächern und den Fenstern des großen Saals und auch die statische Ertüchtigung vorgenommen. 

„Mit der Sanierung der Görlitzer Stadthalle bekommt unsere Region eine hochwertige Veranstaltungsstätte und ein modernes Tagungszentrum. Dadurch wird die kulturelle und gesellschaftliche Lebensqualität in unserer Grenzregion noch mehr gesteigert. Zudem entsteht im Herzen der Europastadt Görlitz/Zgorzelec ein Ort der internationalen Begegnung. Ich danke allen Beteiligten, die die Sanierung der Görlitzer Stadthalle begleiten und ermöglichen.“

Octavian Ursu (Oberbürgermeister der Stadt Görlitz)

Seit 2014 wurden wichtige Pflöcke als Wegmarken für die  Sicherung und Sanierung der Stadthalle Görlitz eingeschlagen. Nun geht es daran, mit in Aussicht gestellten Fördermittel die Gesamtsanierung planerisch und baulich umzusetzen und die Stadthalle als bedeutende Konzerthalle wieder in Nutzung zu bringen.

 

Bild: Symbolbild - entspricht nicht dem aktuellen Planungsstand. Arge 3 W+L

Die Sanierung der Stadthalle Görlitz ist ein Projekt der Stadtverwaltung Görlitz. Die Betreiberperspektive im Sanierungsprozess sowie die Erstellung des Betriebskonzeptes wird durch die Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH geleistet. Die Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH (GKSG) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Görlitz.

Der Freistaat Sachsen und die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien haben Fördermittel in Höhe von jeweils 23 Millionen Euro für das Sanierungsprojekt bestätigt. Der Bescheid hierzu ist im Mai 2024 bei der Stadt Görlitz eingegangen und im Juni 2024 wurde der Baubeschluss gefasst und somit die Annahme der Fördermittel durch den Görlitzer Stadtrat beschlossen.

Die Stadt Görlitz plant mit Eigenmitteln in Höhe von 4 Millionen Euro. 

In 2025 könnten dann die ersten vorbereitenden Maßnahmen für die Gesamtsanierung der Stadthalle Görlitz umgesetzt werden und damit der Beginn der Sanierung eingeleitet werden.

Führungen

Bis Jahresende bzw. bis Baubeginn und somit Start der Sanierungsmaßnahme werden noch Führungen im kleinen Rahmen durchgeführt.

Am Entdeckertag (11.8.2024) gab es Sonderführungen zu versteckten Orten, die es so nie wieder geben wird.

Die nächsten Führungstermine sind:

08.09.2024        (Tag des offenen Denkmals): Führung um 10:00 und um 13:00 und um 15:00 Uhr.

12.10.2024       Führung um 14:00 Uhr
02.11.2024       Führung um 14:00 Uhr
07.12.2024        Führung um 14:00 Uhr

Start ist der Haupteingang (Stadtbrücke Görlitz).

Die aktuellen Führungstermine finden Sie auch unter: https://www.stadthalle-goerlitz.net/aktuelles/ 

Um Voranmeldung unter stadthalle@kultur-goerlitz.de oder unter 03581 – 669 21 34 wird gebeten.

Eine spontane Teilnahme ohne Anmeldung ist möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt. Die Führung dauert ca. 45 Minuten und ist kostenfrei.

Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH
Brüderstraße 9
02826 Görlitz


Bild: Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH

Stadthallenstiftung Görlitz – Ein Herz für die Stadthalle

Ein Großprojekt wie die Stadthalle Görlitz braucht viele unterstützende Partner und Partnerinnen. Darum hat sich im Jahr 2017 die Stadthallenstiftung Görlitz durch die Initiative der Stadt Görlitz, des Stadthallen-Fördervereins, der Stadtwerke Görlitz AG und der KommWohnen Görlitz GmbH sowie privater Förderer und Förderinnen gegründet.

Nähere Informationen zur Stadthallenstiftung erhalten Sie unter:

https://www.stadthallenstiftung-goerlitz.de/

 

 

Die Wilhelm-Sauer-Orgel

Stadthalle Görlitz: Die Wilhelm-Sauer-Orgel

Bild: Ben Wiesenfarth

Die Görlitzer Stadthalle blickt auf eine lange Geschichte und ist eng mit den ab 1876 veranstalteten Schlesischen Musikfesten verbunden. Diese fanden ihren Anfang in Hirschberg (Jelenia Góra). Als 1878 erstmals Görlitz Austragungsort war, fanden diese in einer Holzhalle auf dem Wilhelmsplatz statt. Die Holzkonstruktion wurde 1872 an das Neißeufer verlegt, doch den zunehmenden Besucherzahlen konnte nur ein Neubau gerecht werden.

Architekt Bernhard Sehring, der 1882 den Schinkelpreis für seine Entwürfe zur Berliner Museumsinsel erhielt und auch das Theater des Westens in Berlin gestaltete, entwarf um die Jahrhundertwende zeitgleich das heutige Staatstheater Cottbus und die Görlitzer Stadthalle.

Der Görlitzer Jugendstilbau, 1910 eingeweiht, bot dem Schlesischen Musikfest bis 1942 eine Heimstatt. Fester Bestandteil der Stadthalle war von Anfang an die Sauer-Orgel, die den Namen ihres Erbauers trägt und eine seiner letzten Arbeiten ist. Sie verfügt über 72 klingende Stimmen sowie vier Manuale und Pedale. Die Orgel gilt als die einzige original erhaltene Konzertorgel mit spätromantischer Klangfarbe.