Grundstein für die Zukunft der Stadthalle gelegt
vom 27.10.2025
Auf den Tag genau 115 Jahre nach ihrer Eröffnung wurde heute im Beisein von Ministerpräsident Michael Kretschmer, den involvierten Bau- und Planungsfirmen, den Fördermittelgebern, langjährigen Unterstützern wie dem Förderverein Stadthalle Görlitz und der Stadthallenstiftung sowie weiteren geladenen Gästen aus Kultur, Wirtschaft und Politik mit einer offiziellen Grundsteinlegung der Beginn der Sanierungsarbeiten der Görlitzer Stadthalle in feierlichem Rahmen gewürdigt.
„Die Stadthalle hat in den vergangenen 115 Jahren zahlreiche glanzvolle und auch herausfordernde Momente erlebt. Sie ist mehr als ein Gebäude, sie ist ein Symbol für die Geschichte, die Kultur und das Miteinander unserer Stadt“, sagt Oberbürgermeister Octavian Ursu.
Heute wurde der Grundstein für die Zukunft dieses so bedeutenden Gebäudes gelegt. Der neue Anbau auf der Neißeseite erweitert die Nutzungsmöglichkeiten erheblich und sorgt für mehr Flexibilität. Damit wird Raum für neue Formate und Veranstaltungsarten geschaffen. Die Stadthalle bleibt ein moderner Konzertsaal und wird zugleich zum hochqualitativen Tagungs- und Kongresszentrum.
Multifunktionales Veranstaltungsgebäude mit modernster Veranstaltungstechnik
Erste Baumaßnahmen begannen bereits im Frühjahr 2025. Bis 2029 soll die Sanierung abgeschlossen sein. Dann steht der Stadt Görlitz ein multifunktionales Veranstaltungsgebäude mit modernster Veranstaltungstechnik zur Verfügung, das darüber hinaus überregionale Veranstalter und ein überregionales Publikum anzieht. Der Große Saal der Jugendstil-Konzerthalle bietet Platz für ca. 1.400 Besucher, der Kleine Saal fasst ca. 250 Besucher und die vier Gartensäle haben Platz für jeweils 40 bis 60 Besucher.
Der modern gestaltete Anbau erhöht die Aufenthaltsqualität für die Besucher durch zusätzliche Aufenthalts- und Bewirtungsflächen, Sanitäranlagen, barrierefreie Zugänge und abtrennbare Konferenzräume deutlich. „Mit der Sanierung der Stadthalle setzen wir neue Impulse für die Kultur und auch für Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation. Unsere Region erhält eine Veranstaltungsstätte, die internationalen Ansprüchen genügt“, sagt Benedikt M. Hummel, Bürgermeister für Integrierte Stadtentwicklung. Investiert werden in die Sanierung rund 50,7 Millionen Euro. Rund 44 Millionen stammen zu gleichen Teilen aus Fördermitteln von Bund und Freistaat.
Zur Historie
Die Stadthalle in Görlitz wurde ursprünglich für die Schlesischen Musikfeste erbaut und 1910 eröffnet. Sie gilt noch heute als einzigartiges Konzerthaus zwischen Dresden und Breslau. Entworfen von Architekt Bernhard Sehring im Jugendstil, musste das Gebäude jedoch 2004 aufgrund wirtschaftlicher und baulicher Unwägbarkeiten geschlossen werden und befindet sich seither im Dornröschenschlaf. Im Jahr 2012 gab es einen ersten Versuch, die Stadthalle zu sanieren und wieder zu eröffnen, der jedoch aufgrund finanzieller und zeitlicher Aspekte eingestellt wurde. Zwischen 2015 und 2019 wurden in drei Bauphasen die statische Stabilität der Stadthalle gesichert sowie die beschädigten Dächer der Wandelgänge, Foyers und des Kleinen Saals erneuert. Seitdem konnte der Kleine Saal bis zum Beginn der umfassenden Sanierung Anfang 2025 für ein begrenztes Veranstaltungsprogramm genutzt werden.
Im Jahr 2019 wurde die Planung für die umfassende Sanierung der Stadthalle erneut vorangetrieben. Im Mai 2019 entschied der Stadtrat, die bereits 2012 vorgestellte Entwurfsplanung zur Modernisierung fortzuführen. Im April 2020 beauftragte der Stadtrat die Görlitzer Kulturservicegesellschaft (GKSG) mit der fachlichen Unterstützung der Planungsarbeiten sowie der Erstellung eines Betriebskonzepts. Im Juni 2024 stimmte der Stadtrat schließlich mehrheitlich für den Baubeschluss, wodurch die Sanierungsarbeiten offiziell gestartet wurden.
Bei der Grundsteinlegung wurde auch eine Zeitkapsel eingelassen. Sie enthält ein aktuelles Amtsblatt und eine aktuelle Tageszeitung, Euro- und Złoty-Münzen, ein Schreiben des Fördervereins, drei Eintrittskarten aus den 1990er-Jahren und drei originale Garderobenmarken, eine Ansicht des ersten Entwurfs des Anbaus und die Titelseite der Stiftungsbroschüre.
