Spektakulärer Bronzezeit-Hortfund aus Klein Neundorf bei Görlitz
vom 23.08.2025
Das Landesamt für Archäologie Sachsen stellte am 22. August 2025 im Beisein von Ministerpräsident Michael Kretschmer einen spektakulären Bronzezeit-Hortfund aus Klein Neundorf bei Görlitz erstmals der Öffentlichkeit vor.
Mit 16 kg Bronze und 310 Objekten – darunter Schmuck, Waffen und Geräte – handelt es sich um den bislang zweitgrößten bronzezeitlichen Schatzfund im Freistaat Sachsen und den größten in der Oberlausitz. Auch bei uns ist die Freude darüber groß. Denn: Bereits im Jahr 1900 wurden in Klein Neundorf drei Bronzedolche entdeckt, von denen einer in unserer Dauerausstellung im Kaisertrutz Görlitz zu sehen ist.
Die Idee, die historische Fundstelle von 1900 mit moderner Technik noch einmal gezielt zu untersuchen, kam von unserem Direktor Dr. Jasper von Richthofen. Gemeinsam mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen initiierte er 2023 die Nachsuche, die schließlich zu dem bedeutenden Neufund führte.
„Uns war der historische Fundort der Klein Neundorfer Dolche in etwa bekannt. Insofern lag es auf der Hand, nachzusehen, ob noch weitere zu den Dolchen gehörige Fundstücke unentdeckt im Boden ruhen. Dass wir aber so erfolgreich sein würden, hat keiner der Beteiligten erwartet“, berichtet Jasper von Richthofen. „Besonders ist, dass die Masse der Funde über 3000 Jahre unberührt im Boden schlummerte und en block geborgen werden konnte. Der Block wurde dann mit großer Sorgfalt und ohne Zeitdruck im Labor ausgegraben. Zu danken ist vor allem dem ehrenamtlichen Mitarbeiter Henry Herrmann, der letztlich die Stelle entdeckt hat.“
Der neue Hortfund wird derzeit restauriert und wissenschaftlich untersucht. Voraussichtlich 2026 soll er in einer Sonderausstellung im Kaisertrutz Görlitz zu sehen sein.
Mehr dazu unter: https://www.goerlitzer-sammlungen.de/uploads/Startseite/News/Medieninformation_LfA_Hortfund_22082025.pdf