Neuer Robert-Scholz-Kalender erhältlich
vom 05.11.2023
Das Ratsarchiv Görlitz bringt dieses Jahr wieder den fast schon traditionellen Robert-Scholz- Kalender heraus. Der Kalender 2024 steht unter dem Motto: Festkultur, Gastlichkeit und kulinarischer Genuss im Wilhelminischen Görlitz mit Bildern des Görlitzer Fotografen Robert Scholz (1843-1926).
Der Kalender ist ab 8. November zum Preis von 10,00 Euro im Ratsarchiv der Stadt Görlitz zu folgenden Zeiten erhältlich:
Dienstag: 10:00 – 18:00 Uhr
Mittwoch: 09:00 – 12:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 – 16:00 Uhr
(Vorwort Siegfried Hoche – Ratsarchivar - aus Kalender 2024):
„Das Kulturhistorische Museum präsentiert im Kaisertrutz die Sonderausstellung „Prost Mahlzeit!“ Diese erzählt uns, was die Görlitzer in den vergangenen Jahrhunderten aßen und woher ihre Lebensmittel kamen. Wir erfahren etwas über die alltägliche und festliche Esskultur, einen interessanten Teil sich stetig wandelnder Görlitzer Kulturgeschichte. Im Kalender des Ratsarchivs wollen wir mit den Augen des Fotografen Robert Scholz (1843-1926) daher durch das „Wilhelminische Görlitz“ streifen und dabei Orte Görlitzer Alltagskultur besichtigen. Technische Innovationen zur Konservierung von Lebensmitteln und zur Steigerung der Erträge in der Landwirtschaft sowie der seit Mitte des 19. Jahrhunderts florierende globale Handel mit Lebensmitteln beseitigten eine der schlimmsten Geißeln der Menschen hierzulande, die immer wieder kehrenden Hungersnöte. Mit der Industrialisierung entstanden auch in Görlitz massenhaft neue Arbeitsplätze. Die Preußische Sozialgesetzgebung und besonders die Kämpfe um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen der Arbeiterschaft verbesserten langsam die Lebensbedingungen der „einfachen Leute“. Viele konnten sich so zumindest an Festtagen auch kulinarische Köstlichkeiten leisten. Die Gasthöfe wichen den Hotels. Die Gäste der Stadt ermöglichten diese je nach Geldbeutel einer modernen, manchmal durchaus mondänen Beherbergung. Über Jahrhunderte waren die Markttage Höhepunkte auch der Görlitzer Festkultur. Die Görlitzer Oberschicht entdeckte den Tourismus und genoss den Sommer gern im Riesengebirge. Die zahlreichen Gartenlokale besonders im Umland der Stadt boten ein gern besuchtes Wochenendvergnügen für nahezu jeden Geldbeutel. Zur Kultur der neu gegründeten Vereine und Gesellschaften gehörten selbstverständlich Vereinsfeste mit einem prächtigen Festbankett. Die gesamte Alltagskultur veränderte sich in jener Zeit so revolutionär wie nie zuvor. Der gedeckte Tisch, das gemeinsame Mahl aber blieben wichtige Momente eines jeden Tages: Momente der Zufriedenheit, des Genusses und des Miteinanders. Dieses Erbe sollten wir heute in Zeiten der „To-Go“- und „Fast Food“- Kultur bewusster pflegen.
In diesem Sinne Prost Mahlzeit!
Ihr Siegfried Hoche
Ratsarchivar der Stadt Görlitz“