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Zierbrunnen Zecherpaar auf dem Klosterplatz in Görlitz - Beschädigung Bronzefigur und Diebstahl „Handtuch“

Zierbrunnen Zecherpaar auf dem Klosterplatz in Görlitz - Beschädigung Bronzefigur und Diebstahl „Handtuch“

vom 29.08.2023

Mitarbeiter des Städtischen Betriebshofes mussten auf ihrer turnusmäßigen Wartungs- und Reinigungsrunde zu den Görlitzer Zierbrunnen feststellen, dass am beliebten Zierbrunnen „Zecherpaar“ auf dem Görlitzer Klosterplatz ein wichtiges Detail fehlte.

Bei genauer Betrachtung war zu erkennen, dass der Daumen des „trinkenden Mannes“ gewaltsam verbogen und beschädigt sowie das „Handtuch“ der Bronzeskulptur entwendet wurde. Vermutlich geschah dies in der Nacht vom 9. zum 10. August 2023. Die Stadtverwaltung Görlitz geht davon aus, dass das Verbiegen des Daumens/das Herausbrechen des aus Bronzeguss bestehenden Handtuchs nicht geräuschlos von statten ging. Mögliche Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben könnten, werden gebeten, sachdienliche Hinweise an die Polizeidienststelle Görlitz unter der Telefonnummer 03581/6500 zu geben.

Die genaue Schadenshöhe steht noch nicht fest und muss erst gemeinsam mit der Künstlerin und einer Kunstgießerei ermittelt werden. Neben dem schmerzlichen Verlust des Originals werden nun Aufwendungen zur Wiederbeschaffung durch einen Nachguss (Modellfindung, Formbau, Nachguss, Montage) notwendig.

Infos zum Brunnen:

Kunstbrunnen Zecherpaar - Am Klosterplatz

Diesen schönen Brunnen schuf die Görlitzer Künstlerin Gisela Mauermann, geb. 1941. Der Volksmund nannte ihn „Das Zecherpaar“, obwohl die Frau sich mit der großen Wäsche beschäftigt und nur der Mann Bad und Bier so recht zu genießen scheint. Mit diesem Paar wollte die Künstlerin ironisch zum Ausdruck bringen, dass in unserer Gesellschaft noch großenteils die historische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau favorisiert wird. Es entstand ein Kunstwerk, dessen Betrachtung  beiden Geschlechtern Freude und Genuss bereiten kann.

Die Granitbütte stammt aus Görlitzer Bestand, sie war vermutlich eine Pferdetränke. Ursprünglich für das Neubaugebiet Görlitz-Königshufen konzipiert, erfolgte im Jahre 1999 seine Installation am jetzigen Ort hinter dem Augustum-Annen-Gymnasium nahe des Schwibbogens, und bereichert seitdem die Görlitzer Denkmallandschaft mit stillem Humor. Schon einmal wurde ein Detail entwendet: 2017 fehlte der für die Brunnenwartung wichtige Revisionsdeckel, der hier die Unterseite des Bierkrugs darstellt. Nach erfolgreicher Wiederbeschaffung wurde dieser diebstahlsicher montiert.

Gisela Mauermann ist eine vielseitige Holzbildhauerin und Plastikerin, sie gestaltete Holzspielplätze nicht nur für Görlitz. Einen weiteren Brunnen von ihr finden wir in Görlitz im Karpfengrund (seit 1993). Portraitbüsten aus Holz und Bronze gehören zu ihren Werken, wie auch Wandgestaltungen und die Gestaltung der Tunnelportale des Autobahntunnels Königshainer Berge. In den Jahren 1997/98 entwarf und schuf sie die Modelle für die Gestaltung der neobarocken Fassade eines Hauses in New York.    

Fotos: Zecherpaar mit trinkendem Mann in der „Badewanne“ mit und ohne „Handtuch“.

Quelle: Stadtverwaltung Görlitz | Sachgebiet Straßenbau und Stadtgrün, 2006 und 2023

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