vom 28.04.2023
Vielerorts haben vor allem in den letzten Jahren Trockenheit und Sonne für zahlreiche Ausfälle im Baumbestand von Parks und Wäldern gesorgt. Betroffen sind hier als Erstes Baumarten, welche nur flache Wurzelsysteme ausbilden und deshalb bei Durchtrocknung der oberen Bodenschicht aufgeben müssen. Erst recht dann, wenn durch das hohe Alter und ggf. weitere Vorschäden die gehölzphysiologischen Schutzmechanismen nicht mehr gut funktionieren. So auch bei vielen der nun etwa einhundert Jahre alten Birken des „Birkenwäldchens“ in der Reichertstraße in Rauschwalde. Über die Jahre war die Zahl der Verluste auf über 30 Bäume angestiegen. Damit verbunden war aber auch das jetzt ausreichende Angebot an frei gewordenen Licht- und Bodenräumen, denn das benötigt die junge Birke als Pionierholzart zunächst am meisten.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, das Birkenwäldchen vor dem drohenden Verlust seines „Aushängeschilds“ zu bewahren. Nach gemeinsamen Aktivitäten von dem Rauschwalder Bürgerrat und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sachgebietes Stadtgrün - wie beispielsweise das Anbringen zahlreicher Nisthilfen für Vögel, Insekten und Fledermäuse, das Stecken von Blumenzwiebeln und Anlegen von Blühinseln im Birkenwäldchen in den Jahren zuvor - konnte auf ein bewährtes Netzwerk zurückgegriffen werden. Dem Ruf folgten am Sonnabend, dem 22. April 2023, über zwanzig große und kleine Helferinnen und Helfer, sodass gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Städtischen Betriebshofs sowie des Sachgebietes Stadtgrün fast dreißig Pflanzerinnen und Pflanzer bei besten Wetterverhältnissen an den Start gingen. Die Gartenanlage und ihre Entstehung wurden kurz vorgestellt und der Vorgang der Pflanzung an einem Exemplar demonstriert. Die jungen Bäume, Komposterde und Sand, Pfähle und Werkzeug waren angeliefert und die Pflanzgruben im Bohrverfahren bereits ausgehoben. Anders als bei der Pflanzaktion im Schellergrund einige Tage zuvor, bei welcher die deutlich kleineren Pflanzen „nur“ in den Boden einzugraben waren, wurde hier das Pflanzsubstrat aus dem vorhandenen Boden, dem Kompost und dem Sand in der vorbereiteten Pflanzgrube gemischt. Zuvor mussten dementsprechend Kompost und Sand an Ort und Stelle gebracht und die Pflanzpfähle, an welchen die Bäume später zur Stabilisierung angebunden werden sollten, in das Pflanzloch eingeschlagen werden. Auch die richtige Pflanzhöhe und das kräftige Antreten des Substrats mussten besonders beachtet werden. Zuletzt wurde noch ein Gießrand angelegt, damit der Städtische Betriebshof umgehend angießen und in den nächsten Jahren regelmäßig wässern kann. Durch die gute Vorbereitung, vor allem aber durch das schöne Wetter und die hohe Schaffenskraft der Helferinnen und Helfer, funktionierten die Arbeitsteilung und der Ablauf hervorragend. Nach nur reichlich zwei Stunden reiner Arbeitszeit waren 31 junge Weiß-Birken fachgerecht in die neue Erde des alten Birkenwäldchens gebracht. Durch die Vielzahl und ihrem bereits austreibendem Grün sind die Bäume trotz ihrer Größe von etwa nur zwei Metern bereits eine Bereicherung für diese schöne Grünanlage. Den Abschluss dieser besonders gelungenen Aktion bildete ein gemeinsames Mittagessen und ein Gruppenfoto, auf welchem die Freude über das Geschaffene und die Vorfreude auf das Wachsende sichtbar werden.
