EFRE
Jacob Böhme Schule e. V.
In die Freien Waldorfschule Görlitz begann der Unterricht im Jahr 2010 mit einer 1. Klasse im Umland von Görlitz. Mit jedem Schuljahr wuchs die Schule um eine Klassenstufe und damit der Bedarf an Flächen. Das Domizil wurde zu eng und es begann die Suche nach einem neuen dauerhaften Standort. Dieser sollte eine gute und kontinuierliche Schulentwicklung ermöglichen und sich deshalb zentraler in der Stadt Görlitz befinden. Der Träger fand ihn schließlich auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofes zwischen Bahnhofsgebäude und Brautwiesenplatz mit den darauf befindlichen Güterschuppen und Gleis- und Lagerflächen. Hier bietet sich ausreichend Platz für die schulischen Funktionen in den Gebäuden und im Außenbereich. Da die Ziele der Freien Waldorfschule und die planerischen Überlegungen der Stadt Görlitz für das Fördergebiet "Brautwiesenbogen" hinsichtlich der nachhaltigen und zeitgemäßen Nachnutzung von Gewerbebrachen übereinstimmten, entwickelten beide Partner ein gemeinsames Förderprojekt. Die schulischen Inhalte wurden in einem 5monatigen Werkstattverfahren unter Einbeziehung betroffender und interessierter Mitwirkender festgeschrieben. Aufgabe der beauftragten Planungsbüros war es, diese in einem Teilbereich des 300 Meter langen Güterschuppens und der gegenüber liegenden kleinen Güterhalle zu verorten. Besondere Herausforderung war es, den Anforderungen des Denkmalschutzes und des Förderverfahrens - dieses fordert eine über die gesetzlichen Vorgaben hinaus gehende energetische Sanierung - gleichermaßen gerecht zu werden. Zeitliches Ziel des Trägers war es, das Schuljahr 2020 im modernen und energieeffizienten Gebäude starten zu könne. Auch das passt perfekt zu den Fristen des Förderverfahrens.
Im Frühjahr 2019 waren die förderrechtlichen Grundlagen für den Abschluss der Fördervereinbarung zwischen der Stadt Görlitz und dem Projektträger, dem Jacob-Böhme Schule e. V. gegeben. Am 13.05.2019 standen beide Unterschriften unter dem Dokument und bereits im Juli des gleichen Jahres begannen die Baumaßnahmen. Der Verein erhält Zuwendungen für die zwei Förderabschnitte der Energetischen und der Baulichen Sanierung. In der Finanzierungsübersicht ist "nur" die Förderung der Energetischen Sanierung aus dem EFRE-Verfahren dargestellt.
Dass es sich um eine Baustelle handelt, die die Görlitzer Bürger mit großer Neugier begleiten zeigte der große Besucheransturm am 08.09.2019, dem Tag des offenen Denkmals. Weitere Möglichkeiten, den Fortschritt des Vorhaben zu begleiten müssen von 2020 coronabedingt auf 2021 verschoben werden. Nicht ausgefallen ist der Schulstart im neuen "alten" Gebäude Ende des Jahres 2020, auch wenn noch ein paar Restarbeiten zu tun gab. Diese fielen im quirligen Schulalltag kaum auf.
Inzwischen ist in die einstigen Güterschuppen der Schulalltag eingezogen. Nach wie vor bewundern Gäste die bauliche Umsetzung des Vorhabens aber vor allem die Verknüpfung mit energieeffizienten Lösungen. Die "Sonnenschiene" auf der südlichen Dachhälfte versorgt über ein BHKW direkt das darunter befindliche Schulgebäude mit Wärme.
Maßnahme realisiert
