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18. Neiße Filmfestival: Festivalmacher:innen ziehen positive Bilanz

18. Neiße Filmfestival: Festivalmacher:innen ziehen positive Bilanz

vom 21.09.2021

Am Sonntagabend ging im Dreiländereck an der Neiße das 18. Neiße Filmfestival zu Ende. Rund 1800 Filmfans und Festivalbesucher erlebten beim trinationalen Filmfest in diesem Jahr, coronabedingt mit neuem Termin, an mehr als 20 Spielstätten in Deutschland, Polen und Tschechien rund 60 Filme in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen sowie ein Rahmenprogramm u.a. mit Ausstellungen, einer Lesung und Filmgesprächen.

Der Festivalfokus widmete sich 2021 unter dem Titel „Mother Europe“ dem, was Europäer verbindet, aber auch trennt: den Wurzeln der europäischen Idee, sozialen Ungleichheiten und nationalistischen Tendenzen und einer Vision, wie eine Zukunft Europas aussehen kann. 

Tschechisch-slowakischer Spielfilm gewinnt Drei-Länder-Filmpreis

Bereits am Samstagabend wurden bei der Preisverleihung im Filmtheater Ebersbach die Neiße-Fische, die vom Strahwalder Künstler Andreas Kupfer gestalteten Preisskulpturen des Festivals, vergeben. Der mit 10.000 Euro dotierte „Drei-Länder-Filmpreis“ der Sächsischen Kunstministerin für den besten Spielfilm, der vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus gestiftet wurde, ging an den tschechisch-slowakischen Beitrag „Služobníci“ (Die Diener) von Ivan Ostrochovský. Der Film erzählt eine universelle Geschichte über Freundschaft, Widerstand und Verrat, sparsam und wortkarg erzählt. „Jeder einzelne Frame dieses Films ist aufregend. Der raffinierte Schnitt, die sorgsam ausgesuchte visuelle Gestaltung, das geschmackvoll minimalistische Szenenbild und Amateurdarsteller*innen mit beeindruckend natürlichem Schauspiel erzählen diese Geschichte ebenso lebhaft und plastisch wie angenehm distanziert. Aber vor allem ist dieser Film eine Erinnerung an das, was Kino ist: Ein Arrangement von Licht und Schatten und von Bewegung in der Zeit. Wunderschön!“, so die Jury in ihrer Begründung. 

Neiße-Fische für Filmschaffende aus Deutschland, Polen und Tschechien

Den von der Stadt Zittau gestifteten Preis für die beste darstellerische Leistung erhielt Sara Fazilat für ihre Performance in „Nico“ von Eline Gehring (DE). Vladimír Hruška wurde für seine Arbeit an „Havel“ (CZ) von Slávek Horák mit dem von der Stadt Görlitz gestifteten Preis für das beste Szenenbild ausgezeichnet. Der Neiße-Fisch für das beste Drehbuch, gestiftet vom Liberecký kraj, ging an Lars Hubrich und Regisseur Marcus Lenz für den deutschen Beitrag  „Rivale“. Der polnische Beitrag „Zwyczajny kraj“ (Normales Land) von Tomasz Wolski erhielt den von „So geht sächsisch.“ gestifteten und mit 5.000 Euro dotierten Preis für den besten Dokumentarfilm. Den Preis für den besten Kurzfilm erhielt der tschechische Beitrag „Jsme si o smrt blíž“ (Wir sind uns einen Tod näher) von Bára Anna Stejskalová. Eine lobende Erwähnung gab es im Kurzfilmwettbewerb für “Top Down Memory” (Erinnerungen von oben nach unten) von Daniel Theiler (DE). Der Filmverband Sachsen vergab seinen Spezialpreis in diesem Jahr an den Dokumentarfilm „Grenzland“ von Andreas Voigt. Seinen Ehrenpreis vergab das Neiße Filmfestival an die tschechische Regisseurin und Drehbuchautorin Helena Třeštíková, und damit erstmals an eine Dokumentarfilmer*in. 

Publikumspreise für “Borga”, "Nová šichta" und "Portret"

Auch die Meinung des Publikums war gefragt: Der Publikumspreis für den besten Spielfilm im Programm des 18. Neiße Filmfestivals ging an den "Borga" von York-Fabian Raabe, beliebtester Dokumentarfilm wurde "Nová šichta" (Eine neue Schicht) von Jindřich Andrš. Die Neiße-Fische für beide Langfilme wurden gestiftet vom Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON). Der von der Sächsischen Zeitung gestiftete Preis für den beliebtesten Kurzfilm ging an "Portret" (Das Porträt) von Agnieszka Buczyńska, Marta Mikołajczyk und Michał Barylski. 

Festivalmacher danken Publikum, Partnern und Helfern

Die Festivalmacher:innen vom Kunstbauerkino Großhennersdorf um die dreiköpfige Festivalleitung - Ola Staszel, Antje Schadow und Andreas Friedrich - zeigten sich nach Abschluss des Festivals insgesamt zufrieden: „Corona hat uns in diesem Jahr wieder vor besondere Herausforderungen gestellt, nicht nur mit der Verschiebung des Festivaltermins. Die sich ständig verändernde Pandemielage hat eine langfristige Planung schwierig gemacht und nicht alle angedachten Veranstaltungen, wie z.B. das traditionelle Schulkino,  konnten auch realisiert werden. Umso mehr freuen wir uns, dass wir dennoch ein vielseitiges Programm auf die Beine stellen und Gäste in und aus allen drei Ländern begrüßen konnten. Ein besonderer Dank gilt unseren vielen Partnern und Unterstützern und vor allem unserem überwiegend ehrenamtlichen Team in der Festivalzentrale und in den Spielstätten, ohne die das Festival nicht möglich gewesen wäre.“

Das 19. Neiße Filmfestival findet vom 17. bis 22. Mai 2022 statt. Dann allerdings mit einer neu aufgestellten Festivalleitung, denn Antje Schadow zieht sich nach 10 Jahren aus dieser Funktion zurück. „Ein Projekt wie das Neiße Filmfestival, mit seinem länderübergreifenden Programm, zu leiten und zu entwickeln, ist im Ehrenamt, neben Beruf, Familie und der ebenfalls ehrenamtlichen Arbeit für das Kunstbauerkino im Jahresbetrieb, auf Dauer nicht leistbar. Dem Festivalteam bleibe ich natürlich erhalten, in Zukunft einfach mit anderen Aufgaben.“, so Schadow.

Aktuelle Informationen und Impressionen gibt es online unter www.neissefilmfestival.net.


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Das 18. Neiße Filmfestival wurde gefördert durch und mit Mitteln von: Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien, Landkreis Görlitz - Wokrjes Zhorjelc, Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Mitteldeutsche Medienförderung, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds und Liberecký kraj. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.


Der Pressebereich zum Neiße Filmfestival online:
http://www.neissefilmfestival.de/index.php?id=presse


Pressemitteilung und Kontakt:

Michael Lippold
Press Relations / Social Media
michael.lippold@kunstbauerkino.de

 

Veranstalter:

Kunstbauerkino e.V.
Am Sportplatz 3
D-02747 Großhennersdorf
www.kunstbauerkino.de

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